Sprachbarrieren sind für Menschen mit geringen Deutschkenntnissen ein alltägliches Problem, gerade im Kontakt mit öffentlichen Einrichtungen. In Deutschland betrifft dies ca. 5 Mio. Menschen. Wir schätzen mit Blick auf etablierte Versorgungssysteme wie in der Schweiz, dass in Deutschland ca. 2 Mio. Sprachmittlungseinsätze im Jahr benötigt werden, um Sprachbarrieren systematisch abzubauen. Ein flächendeckendes, effizientes und rechtssicheres Versorgungssystem ist bisher jedoch nicht in Sicht.
In Deutschland gibt es zahlreiche Sprachmittlungsangebote mit großen Unterschieden beim Organisationsgrad und professionellen Anspruch. Das können private Helferkreise sein, Qualifizierungsprojekte der Jobcenter, kommunale Vermittlungsstellen und Integrationszentren oder lokale Projekte, die von Wohlfahrtsverbänden und Bildungsträgern betrieben und von staatlichen Stellen über Projektförderungen finanziert werden. Nur selten wird Sprachmittlung von öffentlichen Einrichtungen über kommerzielle Dienstleister eingekauft. Dieses unübersichtliche und nicht immer effiziente Angebot deckt den Bedarf nicht.